Laut einer Studie der KOFA ist die Situation für Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt angespannter als je zuvor. Mit mit einem Höchstwert an verfügbaren Jobs und einer schrumpfenden Zahl an Arbeitslosen kämpfen Unternehmen um neue Mitarbeiter.
Im März 2022 erreichte die Zahl der verfügbaren Jobs mit 1,5 Millionen einen neuen Höchststand. Im Vergleich zum März des Vorjahres stieg sie um knapp 45,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum März 2021 saisonbereinigt um etwa 16,7 Prozent auf nun nur noch 2,3 Millionen.
Die große Fachkräftelücke
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschärft sich zusehends: Seit Anfang 2021 nimmt die Lücke zwischen offenen Stellen und verfügbaren Fachkräften kontinuierlich zu. Im März 2022 erreichte sie einen neuen Höchststand von gut 558.000 fehlenden Fachkräften. Im ersten Quartal des Jahres stieg die Fachkräftelücke zusätzlich um fast 88.000 Stellen, für die es bundesweit keine passend ausgebildeten Arbeitslosen gab.
Der Spieß hat sich gedreht
Um die Fachkräftelücke in ihren Unternehmen zu schließen, müssen sich Unternehmen heutzutage bei Mitarbeitern bewerben. Viele Unternehmen sind gezwungen, neue Wege zu finden, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
Dazu gehören aggressivere Rekrutierungsbemühungen, die Entwicklung neuer Arbeitsverträge und die Umsetzung neuer Benefits. Diese Strategien erlauben es Unternehmen, sich in einem immer kompetitiveren Markt zu behaupten und Mitarbeiter für sich zu begeistern
Außerdem müssen Unternehmen ihre Anstrengungen in Bezug auf Weiterbildung und Ausbildung erhöhen. Dies kann durch die Einrichtung von Schulungsprogrammen, die Unterstützung von akademischen Institutionen und die Förderung der beruflichen Weiterbildung geschehen. Dadurch können Fachkräfte besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet und eingestellt werden, um den Fachkräftemangel zu beheben.
Employer Branding als effektive Maßnahme
Employer Branding ist eine wichtige Maßnahme, um die Attraktivität eines Unternehmens zu steigern und im Fachkräftemangel zu überstehen. Unternehmen können mit Employer Branding-Strategien, ihre Marke stärken und zeigen, dass sie ein attraktiver Arbeitgeber sind.
Doch geht es dabei nicht darum das eigene Image auzupolieren. Es geht nicht darum sich nach Außen möglichst gut darzustellen! Es geht darum echten Mehrwert für die Mitarbeiter zu schaffen und dies zu kommunizieren. Die Bereitstellung von beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, die Bereitstellung von Benefits wie flexiblen Arbeitszeiten oder Homeoffice und die Entwicklung einer positiven Unternehmenskultur. Die Strategie muss darauf ausgerichtet sein, dass alle Mitarbeiter motiviert sind und sich wertgeschätzt fühlen. Denn wenn Arbeitgebermarke und Realität nicht zusammen passen, kann das ganze Konzept nach hinten losgehen.
Es ist wichtig, eine einheitliche Botschaft zu kommunizieren um potenziellen Kandidaten eine klare Vorstellung davon zu vermitteln, was das Unternehmen zu bieten hat.
Durch eine effektive Implementierung der Employer Branding-Strategie können Unternehmen eine bessere Position auf dem Arbeitsmarkt einnehmen, da sie auf potenzielle Mitarbeiter einen positiven Eindruck machen.
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KOFA Studie: https://www.kofa.de/daten-und-fakten/studien/fachkraeftereport-maerz-2022/
Der Artikel ist erschienen im VisionMagazin